Die Endometriose ist nach den Myomen (Wucherungen in der Gebärmutter) die zweithäufigste Unterleibserkrankung bei Frauen. Nach heutigem Wissensstand ist Endometriose behandelbar, aber in den meisten Fällen nicht heilbar. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, um die Symptome zu lindern und den Umgang mit ihnen zu verbessern.

Endometriose: Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten

Die Endometriose ist eine gutartige, chronisch verlaufende Erkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle im Beckenbereich sowie auch im gesamten Bauchraum wachsen kann. Die genauen Ursachen für die Bildung und Aufrechterhaltung dieser Endometrioseherde sind bislang nicht geklärt.

Während einige Betroffene keinerlei Symptome verspüren, leiden wiederum andere unter starken Schmerzen vor und während der Menstruation sowie unter anderem an Zwischenblutungen, Schmerzen beim Urinieren und/oder beim Stuhlgang, Übelkeit und Erbrechen. Besonders tragisch ist für Frauen, dass die eingeschränkte Fruchtbarkeit eine weit verbreitete Folge der Endometriose ist. Etwa 40 bis 50 Prozent der Betroffenen bleiben kinderlos. Dementsprechend hoch ist der Bedarf nach neuen Therapiemöglichkeiten.

Ganzheitliche Ansätze zur Verbesserung der Lebensqualität bei Endometriose

Die Lebensqualität von Frauen mit Endometriose kann durch verschiedene Ansätze deutlich verbessert werden. Von gesunder Ernährung bis hin zu Stressbewältigungstechniken bieten diese Maßnahmen Hoffnung auf einen leichteren Umgang mit den Symptomen und eine Verbesserung des Wohlbefindens.

  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, kann Entzündungen im Körper entgegenwirken und somit Endometriose-Symptome beeinflussen.
  • Regelmäßige Bewegung: Angepasste körperliche Aktivität wie sanftes Yoga, Schwimmen oder Spazierengehen kann Schmerzen beeinflussen, Stress abbauen und die Stimmung verbessern.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Massagen können helfen, Stress abzubauen und die Symptome der Endometriose zu beeinflussen.
  • Alternative Therapien: Akupunktur, Physiotherapie und/oder transkutane elektrische Nervenstimulation können zusätzliche Unterstützung bieten, um Schmerzen zu beeinflussen.
  • Unterstützung durch die Gemeinschaft: Der Austausch mit anderen Frauen, die ebenfalls an Endometriose leiden, in Selbsthilfegruppen oder Online-Foren kann Trost spenden, den Erfahrungsaustausch fördern und neue Bewältigungsstrategien aufzeigen.
  • Ganzheitliche Ansätze: Die Integration von ganzheitlichen Ansätzen wie CBD Öl, Entspannungsmusik oder Aromatherapie kann dazu beitragen, die Lebensqualität bei Endometriose zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern.

Kann CBD das Erleben der Endometriose beeinflussen?

Italienische Forscher gehen davon aus, dass Cannabidiol (CBD) bei der Unterdrückung von Endometriose eine Rolle spielen könnte.[1] Sie verabreichten Tieren über eine Magensonde täglich CBD und stellten fest, dass Durchmesser, Volumen und Fläche der Läsionen beeinflusst wurde. Zudem schien CBD einen Effekt auf das oxidative Gleichgewicht der körpereigenen zellulären Abwehr auszuüben. Auch in der Türkei untersuchten Forscher Ratten mit Endometriose-Herden und konnten einen Einfluss von CBD beobachten.[2]

Herausforderungen und Perspektiven

Allgemein sind Studien zur Anwendung von CBD bei Endometriose bisher begrenzt und größtenteils auf Tierversuche beschränkt. Es gibt einen Mangel an gut konzipierten, robusten Studien und randomisierten kontrollierten Studien, die sich mit dem Einsatz von CBD bei Endometriose befassen. Derzeit können lediglich Schlussfolgerungen aus anderen Studien gezogen werden, die sich mit Stressmanagement, psychischer Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden befassen.

In diesem Zusammenhang liegt der Schwerpunkt von CBD bei der Behandlung von Endometriose eher auf der Unterstützung der Psyche bei der Bewältigung der Symptome. Es ist wichtig zu betonen, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die potenziellen Vorteile von CBD bei der Behandlung von Endometriose besser zu verstehen und um fundierte Empfehlungen abgeben zu können.

Fazit

In den letzten Jahren ist die Endometriose immer mehr in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt, und der März wird zunehmend als Endometriose-Awareness-Monat anerkannt. Es ist wichtig, starke Menstruationsbeschwerden nicht einfach hinzunehmen, da Endometriose häufig die Ursache sein kann und viele Fälle unerkannt bleiben. Die Dunkelziffer ist hoch. Deshalb ist es wichtig, bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, um eine Diagnose zu stellen und geeignete Maßnahmen einzuleiten.

Auch wenn Endometriose nach heutigem Wissensstand nicht heilbar ist, können die Beschwerden oft zumindest gelindert werden. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten aus dem Kontinuum Psyche, Ernährung und Schmerzgedächtnis zur Verfügung. Was welcher Frau hilft, ist sehr individuell. Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch CBD dabei unterstützen kann, mit den Symptomen der Endometriose besser umzugehen. Das Cannabinoid kann vor allem auf der psychischen Ebene für mehr Erleichterung sorgen und damit indirekt das Erleben der Symptome beeinflussen.

Quellen und Studien

[1] Genovese T, Cordaro M, Siracusa R et. al, Molecular and Biochemical Mechanism of Cannabidiol in the Management of the Inflammatory and Oxidative Processes Associated with Endometriosis. Int J Mol Sci. 2022 May 12;23(10):5427, Download vom 12.02.2024 von [Quelle]

[2] Okten SB, Cetin C, Tok OE et. al, Cannabidiol as a potential novel treatment for endometriosis by its anti-inflammatory, antioxidative and antiangiogenic effects in an experimental rat model. Reprod Biomed Online. 2023 May;46(5):865-875, Download vom 12.02.2024 von [Quelle]